Flurnamen von Mülvestedt nach den Grundstücksverzeichnissen von 1575 und 1808

Am Semsenfleck
-genannt nach wild wachsenden Pflanzen, später Sensenfleck genannt.


Hopfenberg

-hier wurde Hopfen angebaut.


Diebessteig

-waren die Wege zu den Wallburgen. Der Diebessteig kann durch die Fluren von Mühlhausen nach Erfurt und von Langensalza zur Burg Haineck / Nazza verfolgt werden. Es waren Volks-und Heerwege


Am Rothen Berge

-genannt so, weil der Ackerboden durch frühgeschichliche Erdbrände rot gefärbt ist


Am Gotternwege

- der Weg führte nach Großengottern


Vor dem Holztor

-das Holztor stand im Oberdorf von Mülverstedt


Die Höhlen

-später die Hohle, ein kleines Tal, ein Hohlweg (Trifftchausse)


Hamtalsweg, Haintal

-das Tal zum Hain oder zum Hainich


Kammerfurster Wiesen

-Wiesen von Kammerforst


Teichrasen

-beim Teich, noch heute ist hier in der Flur eine Vertiefung zu erkennen. In nassen Jahren sind diese Felder in der Flur meistens nicht zu bebauen. (Wiese hinter der Anlage des Schützenvereins Richtung Weberstedt)


Heeresstraße, bei der Heeresstraße

-diese Straße liegt südwestlich von Mülverstedt, auf ihr zogen nicht nur die Heere in den Kampf sondern auch Heerscharen von Kaufleuten, Handwerker, Fuhrleute und Pilger aus dem Eichsfeld. Dieser wichtige Handelsweg führte von Gotha kommend über Reichenbach vorbei oberhalb der Harth , über die Thiemsburg und Weberstedt nach Mülverstedt weiter in Richtung Flarchheim. Nach dem Bau der Landstraßen nach Weberstedt und Flarchheim um 1850, wurde die Benutzung der Heeresstraße per Gesetz verboten.


Bei der Waidmühle

-hier stand die Mülverstedter Waidmühle


Am Knoblochbette, Knoblochbeet

-hier wurde Knoblauch angepflanzt. Diese Flurbezeichnung ist auch in Grossengottern anzutreffen.


Beim Hölzernen Kreuz

-hier standen in vorreformistischer Zeit Sühnekreuze aus Holz. Heute findet man nur noch wenige Steinkreuze aus dieser Zeit. Holzkreuze waren um so vergänglicher


Mülverstedter-, Weberstedt- und Heroldishauser Bach

-die Flurstücken, an diesen Bächen gelegen.


Riedborn

-Born ist eine Quelle oder Brunnen, Riedborn ist der Brunnen im Ried gelegen. (Wiese hinter der Kuhbrücke)


Ried

-aus dem althochdeutschen, mit Schilfrohr und Sumpfgras bewachsenes Land


Eyerhunds Krauthof

- Eyerhund war ein Mülverstedter Einwohner der einen Hof oder Garten mit Kraut bewirtschaftete.


Kalkgruben

- vor dem Langensalzaer Tor gelegen am Hang, zur Gewinnung von Kalk .


Georgs Hopffgartens Weinberg

-hier hatten die Herren von Hopffgarten ihren Weinberg (Weingarten)


Im Möhntal

-Flur zum Anbau von Mohn. In vorreformistischer Zeit wurden zur Fastenzeit die Speisen mit Mohnöl zubereitet, weil tierische Fette nicht erlaubt waren.


Bei der steinernen Säule

- hier spricht man von dem Bonifaciusstein der einst da errichtet wurde, wo früher Bonifacius bei der Missionierung Thüringens, gerastet hatte. Sie stand am Abzweig Flarchheimer Straße von der Ihlefelder Straße.. Früher "versäulte" man auch den Wald d.h. man versteinerte die Grenzen, setzte Grenzsteine.


An der Trift

- Trift war der Weg des Viehs zur Weide, hier zur Lehde, zur Viehweide.


Bei dem Schindleich

- der Abdecker war früher der Schinder, das ist es der Verscharrplatz verendeter Tiere. Er liegt bei der Fuchsfarm rechts der Straße auch kleine Lehde genannt.


Bei der Kuhbrücke

-heute ist hier immer noch eine Brücke


Krauthof

- oder Krauthofsberg hier waren Gemüsegärten der Mülverstedter


Im Anger

- zentraler Versammlungsplatz im Dorf


Bei der Windmühle

- die Felder um die frühere Bockwindmühle, nördlich von Mülverstedt


Unter der Kibitzecke
- sumpfige Wiese


Salzisch Feld

- Langensalzaer Feld


Sperlingsgasse

- vermutlich hielten sich die Spatzen wegen der Kirschbäume oder des Weinberges hier in Massen auf, der Name kann aber auch darauf zurückführen, dass hier beim Holztor eine Pforte durch die Haarwand ging, die immer gesperrt war. (sperrig)


Nach der Pforte

- der Ort hinter der Pforte in der Haarwand


Über dem Pfarrgarten

- die Flur hinter des Pfarrers Gartens


Hinter der Haarwand

- Mülverstedt war einst mit einer Mauer aus Rasenziegel (Haarziegel) umgeben, der Ort dahinter


Ahlig

- althochdeutsch - Mahal -eich, ist die Eiche bei der Mahlstätte (Ihlefelder Straße)


Der Schleifweg

- Holzweg wo man das Holz schleifte oder fuhr. (Hainichblick)


Bei der Leimgrube, Bei der Lehmgrube

- wo das Baumaterial der alten Mülverstedter Häuser geholt wurde.(hinter dem Friedhof Richtung Wappenlinden)


Beim Gericht

- der Gerichtsplatz des Patrimonialgerichtes der Herrn von Hopffgarten


Am Otterbühl

- Bühl mittelhochdeutsch für Hügel, der Hügel wo es viele Otter gab


Winhusen, Litzbeerfeld

- beide Fluren nach Wüstungen benannt